Carnival of Monsters
Die „Königlich Monstrologische Gesellschaft“ nimmt nur einmal im Jahr ein neues Mitglied auf. Da es aber natürlich mehr als einen Interessenten auf diese exklusive Stelle gibt, wird ein Wettbewerb veranstaltet, um den geeignetsten Bewerber für die Mitgliedschaft auszuwählen. Wer am Ende der vierten Saison die beeindruckendsten Monster beim „Carnival of Monsters“ präsentieren kann, gewinnt die Mitgliedschaft in dieser elitären Vereinigung.
Spielmaterial
Übersicht
Die Ausstattung des Spiel ist mehr als üppig. 240 individuell gestaltete Karten für Monster, Landschaften, Ereignisse, geheime Aufträge und Bedienstete. Dazu noch ein zentrales Spielbrett und ein Tableau für jeden Spieler. Zusätzlich liegt noch eine mehr als ausreichende Menge an Spielmünzen und ein sinnvoll gestalteter Wertungsblock in der schick gestalteten Schachtel.
Qualität
Die Qualität ist ohne Frage. Die Karten haben ein gutes Finish und sind ausreichend stabil. Die Spielmünzen haben eine gute Dicke, auch wenn sie „nur“ aus Pappe sind. Die Tableaus sind zwar etwas dünn, aber das stört im Spiel nicht weiter. Sie sind detailiert und gut strukturiert bedruckt. Die Aufteilung unterstützt den Spieler beim Spielablauf, es ist nur etwas schade, dass nach der Ablage der Karten die Illustrationen nicht mehr sichtbar sind. Aber das ist schon Kritik auf einem sehr hohen Niveau.
Details
Einer der ganz großen Pluspunkte und meiner Meinung nach auch das Alleinstellungsmerkmal des Spiels sind die unglaublich detaillierten Ilustrationen der Spielkarten. Kenner der Materie werden hier ganz klar Parallelen zu „Magic: The Gathering“ entdecken. Nicht ohne Grund, der Autor des Spiel Richard Garfield ist auch der Schöpfer von „Magic“. Es konnten sieben verschieden Illustratoren für die Gestaltung der Spielkarten gewonnen werden, die alle ihren eigenen Stil in die Motive haben einfließen lassen. Es macht Spaß, die detaillierten Motive zu betrachten und im Spiel immer wieder neue Details zu entdecken.
Allgemeine Informationen
„Carnival of Monsters“ ist das erste Spiel dieser Art im Portfolio von „Amigo Spiele“. Der Verlag ist ja eher bekannt für seine kurzweiligen Kartenspiele, darunter sind aber auch so Klassiker wie „Magic“ und „Pokémon“ zu finden. Um so schöner ist es zu sehen, dass man hier einen Versuch unternimmt, in einen neuen Bereich vorzustoßen und im Bereich der Brettspiele Erfahrungen zu sammeln. „Amigo“ klassifiziert das Spiel übrigens als eher ruhiges, strategisches Expertenspiel.
Spielablauf
Vorbereitung
Das Spiel ist relativ schnell vorbereitet. Karten mischen, Spieltableaus ausgeben und in der Tischmitte alle Spielmaterialien auf die vorgesehenen Plätze anordnen. Dann bekommt noch jeder Spieler acht Handkarten, vier Kronen Spielgeld und eine der vier Saisonkarten wird aufgedeckt. Damit sind die Vorbereitungen auch schon abgeschlossen.
Ablauf
Gespielt wird vier Saisonen (Runden) lang. Jede Saison hat ein eigenes, mehr oder weniger zufälliges Bonusziel, das durch die Saisonkarten definiert wird. Ein bestimmter Landschaftstyp bietet am Ende der Runde Bonuspunkte für den Spieler mit den mächtigsten Monstern darin.
Als Erstes prüft man seine Handkarten und wählt eine davon aus, die man behalten möchte. Das kann ein Monster, eine Landschaft, ein Angestellter, eine geheimer Auftrag oder eine Ereigniskarte sein. Dann gibt man die restlichen Karten, je nach Runde, an seinen linken oder rechten Nachbarn weiter. Man spielt dann die ausgesuchte Karte, entweder durch Auslegen oder durch Aufbewahrung für später. Dann wird aus den verbliebenen Karten wiederum eine ausgesucht und zum Ausspielen bereitgelegt. So gehen die Handkartenstapel reihum, bis alle Karten gespielt wurden.
Nun wird geprüft, wie gefährlich die einzelnen Monster sind und ob eventuell ein Kredit aufgenommen werden muss, um diese sicher in der eigenen Menagerie unterzubringen. Kredite bedeuten in diesem Fall Minuspunkte in der Endabrechnung, bieten aber als Gegenleistung drei Kronen.
Am Ende der Saison werden dann alle ausgespielten Monster in die eigene Menagerie gelegt, eine neue Saisonkarten aufgedeckt, an jeden Spieler wieder acht Handkarten ausgegeben und mit der nächsten Runde begonnen.
Abrechnung
Am Ende der vierten Saison wird abgerechnet. Der Wertungsblock bietet hierfür eine gute Einteilung und Orientierung. Zuerst werden die Siegpunkte aller Monster in der Menagerie gezählt, dann noch verbleibende Kronen, Jägermarker, geheime Aufträge und Sonderpunkte wie z.B. Saisonkarten. Zum Schluss werden dann noch die Minuspunkte der Kredite abgezogen und der Sieger ermittelt.
Aufgrund der vielfältigen Bewertungspunkte ging jede der von uns gespielten Partien relativ knapp aus. Wer z.B. nicht die wertvollsten Monster hat kann hier mit geheimen Aufträgen noch gut aufholen, bzw. können wertvolle Monster durch ihre Gefährlichkeit einige Minuspunkte verursachen.
Bewertung
Spielidee und Geschichte zum Spiel
Spielillustration und Qualität Spielmaterial
Einstieg ins Spiel, Anleitung und Spielmechanik
Preis-Leistungs-Verhältnis
Spielvarianten / Langzeitmotivation
Persönliches Fazit
Mir gefällt das Draft-Prinzip von „Carnival of Monsters“ sehr gut. Trotz der längeren Anleitung fanden wir schnell ins Spiel. Der Spielablauf ist kurzweilig, da alle Spieler nahezu zeitgleich spielen und so nur wenige Unterbrechungen auftreten. Wir hatten bisher noch kein vergleichbares Spiel in unserer Sammlung.
Das Highlight des Spiel ist für mich, wie bereits erwähnt, die Ilustration der Spielkarten. Jeder Künstler hat hier seinen eigene Stil einfließen lassen, die unterschiedlichen Landschaftstypen und zugehörigen Monster lassen sich leicht unterscheiden und sind wirklich eine Augenweide. Durch das ausgewogene Wertungssystem können verschiedene Taktiken zum Ziel führen.
Wir hatten in den gespielten Partien (zu zweit und zu viert) viel Spaß. Das Spiel zu zweit ist gut möglich, es gibt extra Regeln dafür. Das Spielprinzip gewinnt allerdings deutlich mit mehreren Mitspielern.
Ein Kommentar
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